Der „4-Elemente-Weg“ – Erlebnisbericht der Teilnehmenden

von | Okt 6, 2020 | Adventure

Die diesjährige geplante Adventure-Wanderung „Jakobsweg- Küstenweg“ Portugal-Spanien, wurde heuer ein „4-Elemente-Weg“ durch das Salzburger Land/Österreich. Insgesamt machten sich neun Hohenfrieder*innen auf den Weg zum rund 50 Kilometer entfernten Hintersee in Faistenau. Die Teilnehmer berichten hier von ihrer spannenden Reise.

 

„Wir starteten zu Fuß von Bayerisch Gmain über Großgmain – natürlich über Feld-, Wald- und Wiesenwege – nach Salzburg und von da aus, am nächsten Morgen nach einem tollen veganen Frühstück, in Richtung Faistenau am Hintersee. Diese Tagestour verlief durch Gnigl über Wander- und Waldwege nach Guggenthal-Koppl und Ebenau nach Faistenau am Hintersee zu unserer diesjährigen Projekt-Unterkunft „Kaleidoskop“.

Warum 4-Elemente-Weg?

Da die vier Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde uns bei unserer Reise ständig begleiteten.

Der erste Tag

Bei unserer Wanderschaft durch den Wald begegnete uns von oben literweise Wasser, aber auch 28 Feuersalamander kreuzten unseren Weg. Am späten Nachmittag kamen wir in unserer Unterkunft an, welche durch deren Design, unser Erd-Element wiederspiegelte. Nach einer wohlverdienten Pizza und scharfen Spaghetti fielen wir selig in unsere Betten.

Der zweiteTag

Der zweite Tag war von noch mehr Wasser geprägt, sowie ganzen Flüssen und Bächen neben den Wegen, auf den Wegen, durch unsere Schuhe, Jacken, im Wald, über Wiesen und Felder. Hinzu kam nun auch noch herbstlicher Wind, der unsere Wanderung unvergessen machte. Völlig durchnässt kamen wir am späten Nachmittag in unserer Unterkunft “Kaleidoskop“ hungrig, aber auch glücklich an.

Im Haus wartete das Feuer-Element auf uns, da anscheinend die Heizung nicht auf uns vorbereitet war, womit wir uns erst einmal mit viel Tee, einer heißen Dusche und natürlich mit einem guten und selbergemachten Essen aufwärmten. Trotz riesiger Herausforderungen, die uns den Tag über begleiteten, ging der Tag für uns glücklich, stolz und zufrieden zu Ende.

Der dritte Tag

Heute am 3. Tag, begann der Morgen mit Blick auf verschneite Berge, einem wunderschönen Sonnenaufgang und einem atemberaubendem, glitzernden Hintersee. Nach einem deftigen Frühstück ging es erst einmal zu einer „Barfuß-Wiesen-Meditation“ und weiter auf blanken Sohlen an den Strand des Hintersees. Hier begegnete uns das Element Wasser in Form von einem Fuß-bis Ganzkörper-Bad. Nach einem Sonnenbad bei unserer Unterkunft entschlossen wir uns, das Element des Wassers mit der Erde zu verbinden und wanderten bei strahlendem Sonnenschein um den Fuschlsee.

Der vierte Tag

Der heutige Tag begann sehr entspannt, mit einem guten Frühstück, welches unsere Bianca am Morgen extra vom Bäcker holte, einer Barfuß-Meditation im Garten und einem gemeinsamen Einkauf im Regen.

Nachdem das Haus in Ordnung gebracht war, gab es eine Spaziergang um den Hintersee, wobei wir nebenbei Schwemmholz für ein bevorstehendes Projekt sammelten. Am frühen Abend wurde dann gemeinschaftlich gekocht, Johannes machte Musik und wir setzten uns zusammen und führten ein Ritual bezüglich des morgigen Michaeli durch.

Der fünfte Tag: Michaeli-Die Begegnung unseres inneren Drachen

Wir beginnen den Tag mit einem Loslass-Ritual und verbrennen Zettel mit unseren Ängsten, die wir am Abend zuvor vorbereitet hatten. Dann starten wir unsere Wanderung auf den Drachenweg. Erst wandern wir am wunderschönen Eibenbach entlang und schicken dort im Wasserfall unsere Michaeli-Wünsche für die Zukunft auf den Weg. Am idyllischen Eibensee findet unser Jürgen neben den beeindruckenden Wurzeln auch einen Wanderstock für Susi. Nach einer langen Forststraße bergauf plagte uns der Abstieg vom Almkogel. Obwohl die Bäume mit ihren Wurzeln Stufen für die Wanderer gebildet hatten, war es schwierig, den Weg zu bewältigen. Nur mit vereinten Kräften kamen wir sicher im Tal bei der Thekla-Kapelle an. Wir haben dabei mit viel Mut unsere Angstdrachen besiegt, die Höhenangst, die Angst zu stürzen, jemanden loslassen zu müssen und Schmerzen auszuhalten. Um nicht einen weiteren Berg an diesem Tag gehen zu müssen, haben wir die Hinweisschilder ignoriert und sind auf der Straße vermeintlich zurückgegangen, dabei ging uns die Orientierung verloren, so mussten wir uns bei strömendem Regen etwas einfallen lassen. In Thalgau holte uns dann Bianca, die sich von ihrem Sohn abholen ließ, mit unserem Bus aus dem Ort ab. Dem inneren Drachen sind wir heute tatsächlich triefend nass begegnet, haben mit ihm gekämpft, ihn transformiert und uns mit ihm versöhnt.

Der sechste Tag: Vollmond

Heute beginnen wir den Tag wie üblich mit unserer Morgenmeditation, barfuß in der Wiese gehen und Qi Gong, dabei stellte sich heraus, dass unsere Susi um sich zu schonen, mit Astrid eine kleinere Tour unternehmen wird. Alle anderen gingen auf den Filbling, was eine mittlere Herausforderung darstellte. Am Gipfel lag Schnee und unter uns breitete sich der Nebel aus. Beim Abstieg zeigte sich, ein verstärktes Selbstbewusstsein, weil wir nun schon einige schwierige Etappen gemeistert hatten. Am idyllischen Filblingsee verbrachten wir lange Zeit in innerer Einkehr, bis Jürgen das Echo entdeckte, dann war es mit der Stille vorbei. Zuhause erwartet uns ein leckeres Abendessen, das Astrid und Susi für die anderen Bewohner und Wanderer vorbereitet hatten.

Am späten Abend, als wir die sternenklare Nacht sahen mit einem mystischen Vollmond, entschlossen wir uns spontan zu einer Wanderung mit Fackeln um den Hintersee. Wir schlenderten am See entlang, sahen tiefe Nebelschwaden und einen Mond, der sich im glitzernden Wasser spiegelte. In der Dunkelheit im Wald durften wir dann wieder Ängste fühlen, loslassen, den Zusammenhalt wahrnehmen und in der Gruppe geborgen sein.

Der siebte Tag

Die Elemente Feuer und Wasser begegnen uns bei einer Privatbesichtigung der Feuerwehr, welche wir erhielten: mit großem Interesse und vielen Fragen bestaunen wir die nagelneuen Fahrzeuge und dürfen zum Abschluss noch Wasser pumpen und mit dem Schlauch spritzen. Am Nachmittag bauen wir aus Ästen und Wurzeln Drachen. Zu dritt gingen wir in der Dunkelheit noch einmal um den See, aber der Zauber der vergangenen Nacht war verschwunden.

Der achte Tag

Durch das tägliche Üben zeigt sich beim Morgenritual, wie der Körper beweglicher und die Freude daran größer wird. Das zeigt sich auch im Kletterpark, wo wir fasziniert die Geschicklichkeit der Bewohner bestaunen, die sich an Seilen durch die Lüfte hangeln und über Hölzer balancieren. Zuhause genießen wir das bereits von uns vorgekochte Abendessen. Da leider der letzte Abend in dem wunderschönen, gemütlichen Haus angebrochen ist, müssen wir unsere Rucksäcke packen …

Der neunte Tag

Nach dem Hausputz verlassen wir wehmütig das Kaleidoskop und starten unseren Heimweg. So wie wir kamen, so gingen wir wieder los, auch wenn wir einen anderen Weg zurück nahmen. Auch wurden all die gegangenen Wege an diesem stürmischen Tag, von den Ästen und Hölzern der gesplitterten Bäume, von der Straße geräumt, damit die nachfolgenden Radfahrer und Wanderer nicht stürzten. Der Weg führt uns an einer beeindruckenden Schlucht, Stauseen und schönen alten Wasserkraftwerken vorbei, bergauf, bergab nach Puch, wo wir die vorletzte Etappe beendeten.

Der zehnte Tag: Ankunft

Heute, nach einem besonderen Frühstück brachen wir zu unserer letzten Etappe auf. Wir waren sehr flott unterwegs, was darauf schließen ließ, dass unsere BewohnerInnen schnell nach Hause kommen wollten, um allen mitzuteilen, was sie auf dieser Reise erlebt hatten.

Noch einmal schlenderten wir durch Wälder, auf Feldwege, über Hügeln und Berge, bis wir über Großgmain, an Wolfschwang vorbei, in Bayerisch Gmain ankamen und mit einem Abschieds-Kaffee im Dreisessel-Wirt, die Reise beenden.“

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